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Anteil sexueller Gewalttaten steigt

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Mit der Me-too-Debatte nahm eine bedeutende Bewegung Fahrt auf. Dennoch besteht das Problem weiterhin: sexuelle Belästigung. Trotz einer vermehrten Aufklärung steigen die Zahlen auf Mallorca in den letzten vier Jahren drastisch. Die Politik sieht sich in der Verantwortung, zu handeln.

Mit einer Finanzspritze möchte Palmas Bürgermeister José Hila nun aktiv werden. Um ganze 86% stieg der Anteil sexueller Gewalttaten in den Jahren von 2017 bis 2020. Bereitgestellt wird die finanzielle Unterstützung, um den Opfern solcher Übergriffe bessere Hilfestellung leisten zu können. Dabei geht es um Aufklärung der Opfer und die Aufarbeitung des Erlebten. Ebenfalls soll die Unterstützung den sozialen Diensten zugutekommen, die an der Betreuung betroffener Frauen beteiligt sind. Auch Wohneinrichtungen sollen von den Maßnahmen profitieren.

Pandemie ist Kofaktor

José Hila betont, dass die Pandemie durchaus ein Treiber für den Anstieg der sexuellen Gewalt darstellt. In einem Interview hebt er hervor, dass solche Zahlen noch nie zuvor registriert wurden. Der soziale Dienst ‘SAIVM’ ist eine kommunale Einrichtung zur Versorgung der Opfer geschlechtsspezifischer Gewalt. Diese wolle Hilas nun mit einer finanziellen Aufstockung um 121% fördern. Dabei geht es um eine Summe von 902.301 Euro, die insgesamt bereitgestellt wird.

Emanzipation macht Mut

Die in den Medien kursierenden Berichte über prominente Fälle von sexueller Gewalt zeigen laut Toni Colom nun auch in der breiten Gesellschaft Wirkung. Denn der Anstieg der gemeldeten Verbrechen ist durchaus auch dadurch mit bedingt, dass mehr Frauen den Mut haben, Anzeige zu erstatten. Um der Flut an Anzeigen Herr zu werden, wurde die Anzahl der Aufnahmezentren für Opfer sexueller Gewalt auf der Insel sogar verdoppelt, so Colom. Hilfe leisten dort Psychologen, geschulte Angestellte sowie Sozialpädagogen. Mittlerweile steht in den Aufnahmezentren auch juristische Unterstützung zur Verfügung.

Hila appelliert

Mit Nachdruck appelliert José Hila an alle betroffenen Frauen. Die Meldung einer solchen Tat stigmatisiere nicht, sondern trage zur Aufklärung bei. Klar ist, Palma macht mit den geplanten Investitionen den Weg frei für eine bessere Aufklärung und schafft mehr Anlaufstellen. Es bleibt zu hoffen, dass die Entwicklung dahin geht, mehr und mehr Frauen den Weg zu ebenen, offen mit den traumatischen Erfahrungen umzugehen.


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