Die Schließung der Ladenlokale unter dem Plaça Mayor in Palma vor fast vier Jahren hat bei den Eigentümern der 20 Geschäfte die Hoffnung auf eine baldige Wiedereröffnung ihrer geschäftlichen Aktivitäten geschmälert. Die Stadt ordnete im September 2019 die Schließung aller 60 Geschäfte an, wobei 40 davon im Besitz der Stadt sind. Laut der MM-Schwesterzeitung “Ultima Hora” verloren nun die Eigentümer der leer stehenden Lokale ihre Geduld und kündigten juristische Schritte gegen die Stadt wegen ihrer “Untätigkeit” an. Zusätzlich bereiten sie eine Schadenersatzklage aufgrund der erlittenen Umsatzausfälle vor. Die Schadenssummen variieren je nach Laden zwischen einer halben Million und einer Million Euro.
Kritik an der Stadt und die Vorbereitung rechtlicher Schritte
Bernardo Feliu, Anwalt und Vorsitzender des Eigentümerverbands, vertritt alle 13 privaten Eigentümer der 20 Geschäftslokale. Er ist der Meinung, dass die Stadt die Schließung der Ladenlokale “ohne triftigen Grund und ohne die Absicht, sie jemals wieder zu öffnen” angeordnet hat. Feliu verglich die Art und Weise, wie die Stadt die Schließung durchgesetzt hat, mit “einer Diktatur”. Laut Feliu sei die Geduld der Eigentümer nach 44 Monaten seit der Schließung erschöpft. Der Verband der Mittelständler, Pimeco, unterstützt die Eigentümer in ihrem Vorgehen.
Verantwortung des Bürgermeisters und seines Regierungsteams
Feliu macht Bürgermeister José Hila und sein Regierungsteam im Rathaus für die “Passivität und Untätigkeit” der letzten Jahre verantwortlich. Die Eigentümer warten seit zwei Jahren darauf, von der Stadt zu Gesprächen eingeladen zu werden, um eine Lösung für die unbefriedigende Situation zu finden. Feliu äußerte den Verdacht, dass es innerhalb der Regierungskoalition unterschiedliche Vorstellungen zur Zukunft der unterirdischen Einkaufsgalerie gibt. Einige befürworten ein Parkhaus, während andere ein Einkaufszentrum favorisieren.
Kein Zufall, dass die Klage kurz vor den Wahlen bekannt wird
Feliu bestritt, dass die Ankündigung der Klage gegen die Stadt wenige Tage vor den Landtags- und Kommunalwahlen ein Zufall sei. Er betonte, dass sie seit Monaten an den juristischen Schritten arbeiten.