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Das Phänomen ‘Gota Fría’: So kommt es auf Mallorca zu den sintflutartigen Regengüssen im Herbst

Yulia Kolosova, CC BY 4.0 , via Wikimedia Commons

Die Wetter-Ereignisse der letzten Tage sind kein unbekanntes Phänomen. Trotzdem fällt es Meteorologen schwer, die starken Regenfälle sicher vorherzusagen.

Gota Fría heißt ‘kalter Tropfen’ oder ‘Kaltlufttropfen’ und ist die Bezeichnung für das Phänomen, das viele Mallorquiner nur zu gut kennen. Dabei kommt es verstärkt in den Monaten September und Oktober zu extremen Regenfällen. Die Folge sind überspülte Straßen, entwurzelte Bäume und beschädigte Gebäude. Aber wie kommt es jedes Jahr aufs Neue zu dieser gefährlichen Wetterlage.

Warmes Meer, kalte Luft

Während sich in den frühen Herbstwochen die Luft allmählich abkühlt, hält das Mittelmeer die gespeicherte Wärme des Sommers viel länger. Das Wasser verdampft und kann schnell und in großen Mengen in der Atmosphäre kondensieren. Hierdurch bilden sich viele große Wolken. Auch Gewitterzellen entstehen auf diesem Weg. Ist die Wolkenschicht einmal gesättigt, prasselt das Wasser in Form von Regentropfen oder Hagel auf die Erde herunter. Auch Windhosen können dabei entstehen.

Wo tritt das Phänomen auf?

Am stärksten betroffen sind die Region um Valencia und die Balearischen Inseln. Obwohl dieses Phänomen bekannt ist, ist es für Meteorologen schwer, präzise Vorhersagen für diese extremen Regen-Episoden zu treffen. Aufgrund der stark variierenden Luftströmungen kann der Weg der verursachenden Wolken oft nur geschätzt werden. Das Zeitfenster für eine Vorhersage beläuft sich daher meist auf einen Abschnitt von einigen Stunden.

Unterschiedliche Ausprägungen

In welcher Schwere die Unwetter auftreten, hängt mit der Menge des kondensierten Wassers in der Atmosphäre zusammen und wird davon beeinflusst, wie schnell sich die Wolkendecke wieder wegbewegt. Dementsprechend gibt es Jahre, in denen es zwar sehr viel Regnet, die Schäden aber vergleichsweise moderat ausfallen. 2018 dagegen richtete Gota Fría sehr schwere Schäden an und riss tragischerweise 13 Menschen in den Tod.


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