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3.200 Tonnen Kartoffeln aus Sa Pobla dürfen nicht verkauft werden

Olivier, CC BY 3.0 , via Wikimedia Commons

Angesichts der anhaltenden Lebensmittelverschwendung wirkt die Maßnahme unpassend. Doch dass diese große Menge Kartoffeln vom Markt genommen wird, soll die Wirtschaft unterstützen.

Für die Landwirtschaft auf Mallorca ist die Kartoffel ein tragendes Standbein. Nicht nur der einheimische Markt wird mit der Insel-Ernte versorgt. Die braunen Knollen werden ebenso exportiert. Großbritannien ist einer der größeren Abnehmer. Im Zusammenspiel mit dem Brexit hatte die Corona-Krise diesen Markt negativ beeinflusst. Unterm Strich sieht sich die mallorquinische Wirtschaft nun mit einem starken Verfall des Kartoffel-Preises konfrontiert. Die Gemeinde Sa Pobla hat daher im Zusammenschluss mit der EU beschlossen, einen Überschuss der Ernte nicht weiter in Verkehr zu bringen.

Wie hilft das der Wirtschaft?

Dem Preisverfall auf Mallorca war vorausgegangen, dass die Exportzahlen zurückgingen. Hierdurch war eine wichtige Einnahmequelle weggebrochen. Daraufhin wurde der Versuch unternommen, den Überschuss an Kartoffeln auf dem einheimischen Markt zu verkaufen. Hierdurch gab es ein Überangebot. Dieses senkte den Preis, denn eine bedeutend erhöhte Nachfrage nach Erdäpfeln gab es gleichzeitig nicht. Durch die Rücknahme des Überangebotes steigt der Wert der Kartoffel wieder, wodurch dem Preisverfall entgegengewirkt wird.

Das passierte mit den Kartoffeln

2.600 der insgesamt 3.200 Tonnen sind in die Boden der hiesigen Fincas eingearbeitet worden. Dort kompostiert die überschüssige Ernte nun vor sich hin. Ein anderer Teil (gut 218 Tonnen) wurde zu Tierfutter verarbeitet. So bleibt ein Teil des landwirtschaftlichen Ertrages gewissermaßen im Landwirtschafts-Sektor. Ein nicht näher bezeichneter Anteil ist darüber hinaus an Sozialverbände gespendet worden. Der Rest wurde vernichtet.

Bauern bleiben nicht auf den Kosten sitzen

Selbstverständlich werfen diese Maßnahmen die Frage auf, wie denn nun die Bauern mit den ausbleibenden Verkäufen umgehen sollen. Schließlich gingen diese für die Aussaat, die Pflege der Pflanzen und die Ernte in Vorkasse. Um den Verlust auszugleichen, erhalten betroffene Landwirte der Region eine Entschädigung von 0,08 Euro pro Kilogramm Kartoffeln, das nicht auf den Markt kommt.


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