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Ertrunkene Schwestern: Eine Tragödie wird zur Schlammschlacht mit den Behörden

Hannah Arndt und Vanessa Arndt verunglückten an der Cala Mandia. (Photo by Hans on Pixabay)

Vor etwas mehr als einem Monat, am 02.09.2021, ertranken die beiden Schwester Hannah Arndt (23) und Vanessa Arndt (25) an der Cala Mandia. Die Familie der beiden erhebt nun schwere Vorwürfe gegen die Behörden.

Bereits die Überführung der zwei Leichen hatte sich für Familie Arndt/Paeschke als Herausforderung entpuppt. Als wäre das nicht schon zu viel, erhebt die Familie nun schwere Vorwürfe gegenüber der Notrufzentrale, der Polizei, dem Konsulat und dem Auswärtigen Amt:

Notruf habe immer wieder aufgelegt

Die Freundinnen der beiden Schwestern wählten vor Ort den Notruf als sie erkannten, dass die Situation außer Kontrolle geraten war. Nun erklären die Beteiligten und die Familie, dass der Notruf immer wieder aufgelegt habe, weil die Mädchen wohl kein Spanisch sprechen konnten. Eine der Freundinnen habe dann erst in ein Hotel in der Nähe laufen müssen, um einen Notruf absetzen zu können.

Niemand informierte die Familie in Deutschland

Des Weiteren wirft die Familie den Behörden vor, dass sich niemand verantwortlich gefühlt habe, sie über den Tot der beiden Schwestern zu informieren. Stattdessen musste dies eine der Freundinnen erledigen. Diese gab an, dass die Polizei sie dazu gezwungen habe, den Anruf selbst zu tätigen. Das tat das Mädchen dann auch.

Ungewissheit: Maschinen abgestellt oder natürlicher Tot?

Hannah Arndt starb noch vor Ort. Ihre Schwester jedoch wurde noch ins Krankenhaus gebracht. Dort stellte man ihren Hirntot fest. Die Familie jedoch weiß bis heute nicht, ob Vanessa Arndt darauf im Krankenhaus starb, weil ihr Körper versagte oder weil die Mediziner aufgrund des Hirntodes die Lebenserhaltung abstellten.

Das Konsulat schickte verstörte Freundinnen weg

Nach der dramatischen Nacht wandten sich die überlebenden Freundinnen an das deutsche Konsulat. Dort habe man die Mädchen allerdings wieder weggeschickt, ohne Hilfe zu leisten. Zu diesem Vorwurf nahm später jedoch das Konsulat selbst Stellung.

Deutsches Konsulat dementiert Vorwurf

Der Behauptung, die Behörde habe die Mädchen wieder weggeschickt, entgegnete das Konsulat, dass die Mädchen nie vor Ort gewesen seien. Es habe lediglich Kontakt via Telefon gegeben. Bei dem ersten Gespräch räumte der Verantwortliche jedoch ein, dass es durchaus sein kann, dass das Anliegen im ersten Moment nicht ernst genommen wurde. Das liege daran, dass der Anruf in der Nacht einging und sich die Behörde öfters mit Scherz-Anrufen herumärgern muss. Der Anruf der hilfesuchenden Freundinnen sei missinterpretiert worden. Allerdings habe der Anrufer bei diesem ersten Gespräch auch kein Wort über Verletzte oder mögliche Tote verloren. Darüber hinaus habe es allerdings weitere Telefonate gegeben.

Konsulat bot Überlebenden an, die Eltern zu informieren

Das Konsulat gab darüber hinaus an, dass die Freundinnen der Schwestern im zweiten Telefongespräch mehrfach gefragt wurden, ob sie sich zutrauen die Todesnachricht selber zu überbringen. Auf das Nachfragen haben die Mädchen ebenfalls mehrfach mit ‘Ja’ geantwortet. Hätten diese dies nicht tun wollen, hätte das Konsulat die Behörden in Deutschland informiert, sodass diese dann den Kontakt zur Familie Arndt/Paeschke gesucht hätten.


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