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Santanyí: Zwei Psicobloc-Kletterer verunglücken

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Photo by Free-Photos on Pixabay

‘Psicobloc’ oder auch ‘Deep Water Soloing’ ist auf Mallorca zu einem richtigen Trend geworden. Hierbei werden senkrechte Felswände, wie sie an Steilküsten zu finden sind, erklettert. Zwei Touristen bezahlten den Nervenkitzel mit dem Leben.

Ganz in der Nähe der Cova de Cosi ereignete sich das Unglück. Angaben der Guardia Civil zufolge stürzten die beiden Männer beim Freeclimbing an einer Felswand direkt ins Meer. Den Sturz überlebten beide nicht. Die Männer gehörten einer Reisegruppe an, die in der Nähe unterwegs war. Helfer bargen die Leichen und brachten sie anschließend zum nahegelegenen Hafen Portocolom.

Psicobloc: Die unterschätzte Gefahr

Diese Extrem-Sportart erfreut sich auf Mallorca großer Beliebtheit. Das Grundprinzip ist folgendes: Es wird an möglichst senkrechten Steilwänden geklettert. Dabei wird auf eine Absicherung des Kletterers verzichtet. Keine Haken, keine Seile und keine Karabiner. Stattdessen werden Felswände ausgesucht, die sich an der Küste und über tiefem Wasser befinden. So kann, trotz eines unbeabsichtigten Sturzes, die Lebensgefahr reduziert werden.

Tatsächlich ist diese Art des Freeclimbings nicht so sicher wie die Prinzipien vermuten lassen. Für die Wahl der richtigen Stelle ist eine gewisse Ortskenntnis unabdingbar. Denn das Wasser unter dem Kletterer sollte tief genug sein, um den Sturz ausreichend aufzufangen. Zusätzlich werden Felsvorsprünge und einzelne Felsen im Wasser schnell zur tödlichen Gefahr. Neben alldem ist selbstverständlich die Kraft des Meeres mit in die Rechnung aufzunehmen. Denn auch wenn das Wasser einen Sturz bremsen mag, ist es immer noch möglich, darin zu ertrinken.

Der Trend hat seine Anhänger

Viele Adrenalin-Junkies zieht es nach Mallorca für genau diese Sportart. Erst 2014 verstarb ein 23-jähriger Kletterer bei einem Unfall an Palmas Dique del Oeste. Doch auch durch Prominente gelangt das Thema ‘Psicobloc’ in die Medien. Im Jahr 2016 postete Schauspieler und Sänger Jared Leto ein Bild von sich, als er mit mehreren professionellen Climbern an einer mallorquinischen Steilküste hing. Vielleicht ist die Betreuung durch Profis der beste Weg, einmal ins Psicobloc hineinzuschnuppern.


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