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Verseuchtes Grundwasser durch Deponie Son Reus in Palma

Seit Jahren verseucht die Müllverbrennungsanlage Son Reus das Grundwasser Palmas. 11 Schwermetalle sollen in den umliegenden Trinkwasserbrunnen nachgewiesen worden sein. Foto von vkingxl auf Pixabay

Die Experten des spanischen Geologie-Instituts sind entsetzt. In einem zwei Jahren alten und 600 Seiten langen Gutachten beschreiben sie detailliert die deutliche Belastung mit Schwermetallen, welche die gesetzlichen Grenzwerte bei weitem überschreiten sollen. Dazu wurden von 2015 bis 2019 wiederholt Grundwasserproben nahe der stillgelegten Mülldeponie Son Reus in Palma entnommen. Auf absolute Unverständnis stößt dabei, Palmas Stadtwerke Emaya den seit 2019 existierenden Bericht nicht an die balearischen Gesundheitsbehörden weitergeleitet haben. Jetzt geriet der Bericht an die Öffentlichkeit.

Mülldeponie verseuchte über Jahre hinweg das Grundwasser Palmas

Die stillgelegte Mülldeponie Son Reus war als damals größte Müllversorgungseinrichtung Mallorcas von 1975 bis 2008 in Betrieb. Sie erschreckt sich auf einem rund 50 Meter hohen Hügel mit massenhaft Müll über eine Seit die Deponie geschlossen wurde, landete der Restmüll in der Verbrennungsanlage der Konzessionsfirma Tirma. Und doch kann Son Reus bisher nicht vollständig abgestellt werden. Noch immer werden zwei Verbrennungsöfen genutzt. Nach Schätzungen können die beiden Öfen nur geschlossen werden, wenn innerhalb von 36 Monaten weniger als 40.000 Tonnen pro Monat in die Anlage gelangen. Doch das sind 20 Prozent weniger als die aktuell anfallende Menge.

Belastungen mit Quecksilber und Arsen sind hoch

In elf Trinkwasserbrunnen im Gebiet Son Reus seien insgesamt elf Schwermetalle festgestellt worden, unter anderem auch die hochgiftigen Quecksilber und Arsen. Insbesondere bei starken Regenfällen soll sich verseuchtes Sickerwasser aus dem noch bestehenden Müll der Verbrennungsanlage bilden, welches ins Grundwasser gelangt. Doch Emaya zweifelt an der Studie: „Wir stimmen den vorliegenden Ergebnissen absolut nicht zu, unter anderem weil sie sich nicht mit unseren eigenen Tests decken“. Bereits vor 13 Jahren sei ein aufwändiges System entwickelt worden, welches Sickerwasser daran hindere, sich mit dem darunter liegenden Grundwasser zu mischen.

Und dennoch warnte die damalige balearische Regierung bereits 2009 Anwohner, das Leitungswasser in Son Reus nicht zu trinken.


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