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Mehr als 350 Flüchtlinge auf Mallorca und den Balearen seit dem Wochenende

Die Niederlassung des Roten Kreuzes in Palma de Mallorca. Das Personal kümmert sich oft um die Erstversorgung der Migranten. (Foto: Joan Gené, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons)

Schon lange kommen auf Mallorca Flüchtlinge vor allem aus Algerien an. Bis heute, dem 19.10.2021, sind seit dem letzten Wochenende mehr 350 über das Mittelmeer auf die Balearischen Inseln gekommen. Viele Menschen, die nun eine Unterkunft brauchen.

Die politische und wirtschaftliche Lage Algeriens zwingt immer wieder Menschen, den gefährlichen Weg über das Mittelmeer auf sich zu nehmen. Meist ist das Ziel der Ankömmlinge Belgien oder Frankreich. Mallorca liegt allerdings auf ihrem Weg und so kommen die Reisenden dann auch auf den Balearischen Inseln an. Das Protokoll sieht vor, diese Menschen wieder in ihr Heimatland zu überführen. Doch das gestaltet sich derzeit nicht so einfach.

Wohin mit so vielen Menschen?

Bislang hat die Regierung keine geeignete Lösung für die Unterbringung der Migranten umsetzen können. An dieser Umsetzung wird derzeit aber gearbeitet. Die Kaserne ‘Son Tous’ in Palma wird als Not-Quartier umfunktioniert. Bis es soweit ist, wurde behelfsmäßig ein Zeltlager auf dem Grundstück der Kaserne errichtet. Dort können die Flüchtlinge bis zur Überführung auf das Festland unterkommen. Eigentlich hatte die Regierung geplant, eine Unterkunft eigens für die ankommenden Migranten zu errichten. Die örtliche Bevölkerung sprach sich allerdings dagegen aus, weshalb nun mit mittelmäßig geeigneten Maßnahmen versucht wird, die Menschenwürde der Geflüchteten zu bewahren.

Keine Inhaftierung

Die Frage, ob die Migranten denn dann nicht einfach in leere Zellen gesteckt werden können, beantwortete die Polizei in der Vergangenheit mit einem klaren ‘Nein’. Diese Menschen sind keine Verbrecher. Und Gefängniszellen sind für Verbrecher gedacht. Warum sollte man also diese Menschen so behandeln, als hätten sie gegen ein Gesetz verstoßen, obwohl sie eigentlich nur auf der Suche nach einem besseren Leben sind. Der Polizei geht es dabei um die Bewahrung der Menschenwürde.

Abschiebung nach Protokoll

Der Prozess für die Abschiebung der irregulären Migranten ist klar: Innerhalb von 72 Stunden werden die Personen auf das spanische Festland überführt. Von dort aus geht es dann zurück in die Heimat. Das klingt erst einmal nach einem simplen Unterfangen. Die Praxis sieht allerdings wesentlich komplizierter aus. Aufgrund der fehlenden Unterkünfte konnten sich die Migranten in der Vergangenheit oft frei auf der Insel bewegen, wodurch nicht wirklich gut überblickt werden konnte, wer sich wo und zu welchem Zeitpunkt aufhält. Zudem sind die Auffanglager auf dem Festland ebenfalls stark ausgelastet, sodass es oft vorkommt, dass dadurch die Überführung nicht möglich ist. Eine andere Schwierigkeit ist die politische Lage Algeriens. Die geschlossenen Außengrenzen des Landes haben oft dazu geführt, dass einige Algerier nicht wieder in ihr Heimatland zurückgebracht werden konnten. Diese machten sich dann von der algerischen Grenzen erneut auf den Weg in Richtung Belgien oder Frankreich.

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