Francina Armengol und Sozialministerin Fina Santiago erinnerten bei einer Regierungssitzung daran, dass die Balearen sich seit jeher für die Unterstützung der Region um den Hindukusch einsetzen. Ihrer Forderung, vorrangig Kindern und Frauen Asyl zu gewähren, wird nun nachgegangen.
Vor einigen Wochen haben die Taliban Afghanistan überrannt und sich den Staat zu Eigen gemacht. Die Bilder, die sich daraufhin unter anderem an den afghanischen Flughäfen abspielten, waren ohne Übertreibung herzzerreißend und dramatisch. Das findet auch die Ministerpräsidentin der Balearen, Francina Armengol:
“Das bricht einem das Herz!”
Um der Situation gegenüber angemessen zu reagieren, forderte die Politikerin, dass das Balearen-Archipel einigen Asylsuchenden nun Unterschlupf gewährt. Die Regierung Mallorcas bot in einem Gespräch mit Madrid einige Unterkünfte an. Darunter sind spezialisierte Einrichtungen in Son Rapinya und in Arenal. Die Leitung dieser Standorte obliegt dem Roten Kreuz.
Millionen Menschen bedroht durch den Terror
Angesichts der Übernahme Afghanistans durch die Taliban sehen sich außerordentlich viele Menschen in dem Land bedroht. Ausgehend davon ist mit einer großen Anzahl an Flüchtlingen aus dem Hindukusch zu rechnen. Die Balearische Regierung trat deshalb an die Europäische Union heran und forderte, dass in der EU vor allem Frauen und Kinder Asyl erhalten sollten.
Die besondere Rolle der Frau
Mit der vorherigen afghanischen Regierung bot sich für Frauen ein neuer Verwirklichungs-Horizont. Akademische Bildung und Freiheiten für die Entfaltung im Alltag wurden nicht nur toleriert sondern gefördert. Mit der Erschaffung eines islamisch-konservativen Kalifats durch die Taliban schwinden die Chancen auf Selbstentfaltung für Frauen. Die patriarchalischen Ideale dieses neuen Kalifats werden wahrscheinlich viele Frauen in die Flucht schlagen.