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Die dritte stark verweste Wasserleiche: Guardia Civil ratlos

Ein Einsatzboot der Guardia Civil: Die Ermittlungen laufen. (Foto: Dickelbers, CC BY-SA 4.0 , via Wikimedia Commons)

Begonnen hatte die Serie der Leichenfunde am 27.09.2021. Gestern (06.10.) fand man eine Zweite. Diese war ebenfalls stark verwest. Heute erreicht uns eine dritte Meldung: Wieder eine stark verweste Wasserleiche.

Die Guardia Civil tappt derzeit im Dunkeln. Um wen es sich bei den drei gefundenen Leichen handelt, ist derzeit nicht klar. Genauso sind die Herkunft und die Umstände des Todes in allen drei Fällen Rätsel, die es noch zu klären gilt. Die Öffentlichkeit spekuliert aktuell, ob es sich bei den Toten um schiffbrüchige Migranten handelt. Fakten gibt es wenige.

27.09.2021: Can Pastilla/Playa de Palma

Die Crew einer Yacht sichtet einen im Wasser treibenden Körper. Die Leiche wird geborgen. Offensichtlich handelt es sich um eine Frau mittleren Alters. Sie trägt einen Neoprenanzug. Untersuchungen ergeben, dass die Frau am Tag des Fundes bereits seit gut fünf Tagen tot sei. Eine DNA-Analyse soll klären, um wen es sich handelt. Die Ermittelnden halten es für denkbar, dass die Frau nicht in spanischen Gewässern ums Leben kam, sondern anderen Orts starb und dann an die mallorquinische Küste getrieben wurde.

06.10.2021: Cabrera; wenige Kilometer südlich von Mallorca

Die Regierung von Palma meldet, dass am Nachmittag eine Leiche zwischen der Insel Cabrera und Mallorca geborgen wurde. Cabrera befindet sich nur etwas mehr als 10 Kilometer vor der mallorquinischen Küste. Zwei Tage zuvor war hier ein Boot mit Migranten gekentert. Drei der Passagier konnten bei der Rettung nicht geborgen werden. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich um einen der Asylsuchenden handelt, ist sehr gering. Die Leiche war bereits zu stark verwest.

07.10.2021: Kap Blanc

Heute wurde, ebenfalls in südlichen Gewässern, eine dritte stark verweste Leiche gefunden. Dem Zustand nach könnte die Leiche bereits seit Wochen oder Monaten durchs Meer treiben. Ein Zusammenhang mit dem gekenterten Flüchtlingsboot ist auch hier sehr unwahrscheinlich.

Weitere Spekulationen

In allen drei Fällen scheint ein Zusammenhang mit dem Vorfall am 04.10.2021, bei dem ein Migranten-Boot kenterte, nicht zu bestehen. Die tote Frau in Can Pastilla wurde Tage vor dem Unglück gefunden. Der tote Körper vor Cabrera war für eine Leiche, die erst zwei Tage im Wasser treibt, bereits zu stark verwest. Und die Leiche am Kap Blanc weißt Verwesungs-Anzeichen auf, die den Tot mindestens einige Wochen in die Vergangenheit datieren.

Trotz allem bleibt die Annahme, dass es sich um Migranten handeln könnte, plausibel. Denn immer wieder setzen Migranten von Algerien aus auf die Balearischen Inseln über. Dabei besteht eine hohe Gefahr, die Überfahrt nicht zu überleben, denn die Boote sind meist nur geringfügig seetauglich. Außerdem ist das Wetter auf dem offenen Meer tückisch.

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