Lockdown? Nein. Nächtliche Ausgangsbeschränkungen? Auch nicht. Doch in Anbetracht der explosionsartig steigenden Infektionen plant die Balearische Regierung für Mallorca jetzt weitere Restriktionen. Diese sollen bis Ende der kommenden Woche bekanntgegeben werden. Zuvor solle jedoch die Lage genauestens analysiert werden. Dies bestätigte Ministerpräsidentin Francina Armengol gegenüber Medienvertretern.
Gewollt sei von vielen zwar eine nächtliche Ausgangsbeschränkung, diese stehe jedoch momentan nicht zur Debatte. Zu viel Angst habe man vor der Entscheidung des Obersten Gerichtes Spaniens. Dieses hatte die erst Anfang Juni eingeführten nächtlichen Ausgangsbeschränkungen im Eilverfahren gekippt, da der spanische Alarmzustand bereits aufgehoben war.
Entscheidungsgrundlage für Restriktionen ist Krankenhaussituation
Schon jetzt wird deutlich, dass die Balearische Regierung das wachsende Infektionsgeschehen nur bedingt ernst nimmt. Denn vielmehr als die Infektionslage soll die Situation in den Krankenhäusern eine Rolle spielen, also beispielsweise die Auslastung der Intensivstationen. Und diese ist mehr als gut, heisst es von offizieller Seite. So bewertet die Regierung die Lage des Gesundheitssystems selbst als exzellent. Grund ist, dass die steigenden Infektionszahlen mit Corona auf junge Party-Touristen zwischen 16 und 30 Jahren zurückzuführen sind, welche kaum Corona-Symptome entwickeln und regelmäßig einen sehr milden Krankheitsverlauf zeigen.