Die Megamillionäre auf den Balearen entziehen sich der Vermögenssteuer
Die Inselgruppe der Balearen ist bekannt dafür, dass sich hier viele Reiche und Superreiche niederlassen. Die wunderschönen Landschaften, das mediterrane Klima und die guten Lebensbedingungen haben viele wohlhabende Menschen angezogen. Doch während viele Bürgerinnen und Bürger des Landes Steuern zahlen müssen, scheinen die Megamillionäre auf den Balearen sich dieser Pflicht entziehen zu können.
Kein Impuesto de Patrimonio für Reiche?
Der sogenannte Impuesto de Patrimonio, eine Vermögenssteuer, wird in Spanien seit 1989 erhoben. Doch nun kam durch eine Untersuchung heraus, dass viele der superreichen Einwohner der Balearen keine Vermögenssteuer zahlen. Insgesamt sollen es fast 200 Millionäre sein, die sich dieser Pflicht entziehen. Dabei sind diese Superreichen Spanier verpflichtet, Steuern auf ihr Vermögen, das über 700.000 Euro liegt, zu zahlen.
Das ist eigentlich ein komplett legaler Vorgang: Es gibt auf den Balearen keine speziellen Regelungen gegen die Vermögenssteuer. Doch Experten hier und anderswo sind sich einig, dass diese Ungleichbehandlung absolut indiskutabel ist. Denn während die normalen Bürgerinnen und Bürger des Landes ihre Steuern pünktlich und gewissenhaft zahlen, bleiben die Vermögenden unbehelligt.
Ungleichheit und Steuervermeidung
In einer Zeit, in der die Ungleichheit zwischen Arm und Reich immer weiter wächst, ist es besonders problematisch, dass sich die Superreichen auch noch der Zahlung von Steuern entziehen. Das Problem dabei ist, dass diese Menschen oft massive Steuervermeidungsmodelle nutzen, um ihr Vermögen außerhalb des Zugriffs des Staates zu halten. So tragen sie nicht nur zur Ungleichheit bei, sondern auch zum Mangel an Steuereinnahmen, die in Zeiten großer Herausforderungen dringend gebraucht werden. Obwohl die Problematik schon lange bekannt ist, gibt es bisher kaum Fortschritte bei der Bekämpfung dieser Steuervermeidungsmodelle.
Auf internationaler Ebene kämpfen
Doch es gibt auch Lichtblicke: Viele NGOs und Aktivist:innen kämpfen auf internationaler Ebene gemeinsam dagegen, dass sich Superreiche der Zahlung von Steuern entziehen können. Dabei steht immer öfter die Forderung nach einer gerechteren Besteuerung von Vermögen im Vordergrund. Nur wenn es gelingt, die Lücke zwischen Arm und Reich zu schließen, wird es in Zukunft möglich sein, eine gerechtere Gesellschaft aufzubauen. Doch dazu ist es notwendig, dass auch die Superreichen sich an ihrer eigenen Verantwortung für das Gemeinwohl erinnern und ihren Beitrag zur Gesellschaft leisten.