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Ballermann wird immer voller, Inzidenz steigt

Zahlreiche junge Touristen saßen gestern, 9. Juli, am Ballermann 6 der Playa de Palma.

Die 7-Tages-Inzidenz auf Mallorca steigt kontinuierlich, heute auf 141,27, und doch scheint das Corona-Virus an der Playa de Palma vergessen. Während in den Bars um den Strip an der Bier und Schinkenstraße noch sorgfältig und überobligatorisch auf die Abstandsregeln geachtet wird, sie das Ganze in der deutlich unkontrollierteren Strandmeile deutlich anders aus. Hier sitzen, auf der kilometerlangen kleinen Mauer, welche den Strand von der Passage trennt, tausende von jungen Deutschen, welche ausgelassenen Gesprächen nachgehen, Kontakten und Spaß haben. Nicht verwerflich, so mag man meinen, wären wir nicht in einer explodierenden Covid-Lage auf Mallorca. Die spanische Guardia Civid passiert den Strip regelmäßig, ein Eingriff gegen die enormen Menschenmassen scheint jedoch schlichtweg nicht möglich.

Bereits von einem Monat hatten mehr als 10.000 Menschen hier ohne Schutz und Abstand gefeiert, die spanische Polizei war schlichtweg machtlos. „Wir hätten mehr als 1000 Polizisten benötigt“, heißt es von offizieller Seite. Und noch mehr Urlauber sollen kommen. Denn die Hotels öffnen, und die Menschen sind Reisebereit. Bereits jetzt ist der Flughafen von Palma de Mallorca zu 80 Prozent ausgelastet, und dies im Vergleich zum Rekordjahr 2019. Erst gestern erklärte Deutschland ganz Spanien zum Risikogebiet. Einschränkungen muss dadurch jedoch kein Urlauber befürchten, hat diese Klassifizierung doch keine praktische Aussage. Denn erst wenn ein Gebiet als Hochrisikogebiet eingestuft wird (s. Zypern), kommt es zu einer obligatorischen Quarantäne für Reiserückkehrer und damit zu einem unmittelbaren Effekt auf den Tourismus.

Explodierende Corona Zahlen könnten in Mallorca dennoch zum Problem werden

Die Infektionen auf Mallorca steigen und steigen. So wurden für die Balearen 468 Neuansteckungen mit Corona von Donnerstag auf Freitag (9. Juli) gemeldet. Weitere Todesfälle seien jedoch nicht zu beklagen. Und überhaupt treffe die Infektionswelle fast ausschließlich Personen unter 30 Jahren, die nur geringe Krankheitserscheinungen zeigten und fast ausschließlich einen leichten Verlauf der Corona-Erkrankung zeigen. Und dies bestätigen auch die Zahlen in den Krankenhäusern, welche auf der Intensivstation eine sehr geringe Auslastung von lediglich 7 Prozent ausweisen. Dennoch bleibt es ein Spiel mit dem Feuer. Die dominierende Delta-Mutation (rd. 60 Prozent aller Neuinfektionen) infiziert die Insel und wird die Inzidenz weiter nach oben treiben. Fraglich bleibt, wie Länder wie Deutschland und England auf diese Entwicklung reagieren.

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